Volksinitiative "Demokratie für Alle!"

1,3 Millionen Berliner*innen durften bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus und zum Bundestag sowie beim Volksentscheid “Deutsche Wohnen & Co. enteignen” nicht an die Wahlurne. Das sind 34,5 Prozent der Einwohner*innen. Das heißt: Mehr als ein Drittel der Bevölkerung darf die Volksvertreter*innen nicht wählen! Mit der Volksinitiative "Demokratie für Alle!" wollen wir mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis die Grenzen und Barrieren der Demokratie in Berlin einreißen.

Unsere Forderungen:

1. Wahlalter 16

Sofortige Senkung des aktiven Wahlalters von 18 auf 16 Jahre bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus und für Volksentscheide

Artikel 39 Absatz 3 der Verfassung von Berlin erhält folgenden Wortlaut: „Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Tage der Wahl das 16. Lebensjahr vollendet und seit mindestens drei Monaten in Berlin ihren Wohnsitz haben.“ 

Junge Menschen bauen mit an der Gesellschaft von morgen. Viele Berliner*innen sind bereits mit 16 Jahren politisch aktiv. Doch noch immer müssen sie warten, bis sie 18 sind, um das Berliner Parlament mitzuwählen. Vier große Parteien haben in ihren Wahlprogrammen zur Abgeordnetenhauswahl 2021 das Wahlrecht ab 16 gefordert. Zusammen stellen sie 71 Prozent der Sitze im Parlament – genug also, um das Wahlalter 16 jetzt in die Verfassung zu schreiben. Daher: Das Wahlalter 16 muss sofort kommen, ohne weitere Verzögerungen. Jetzt ist die Zeit, packen wir es an!

2. Wahlrecht für alle

Bundesratsinitiative für ein Wahlrecht für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft

Das Abgeordnetenhaus wird aufgefordert, sich gegenüber dem Senat für eine Bundesratsinitiative für ein volles aktives und passives Wahlrecht auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene und für Europawahlen für alle Menschen einzusetzen, die seit mindestens 3 Jahren in Deutschland leben. Über 600.000 Menschen sind in Berlin bei Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahlen vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie keinen deutschen Pass besitzen – das ist jede*r Fünfte. Auch Volksbegehren können Berliner*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit nicht mit ihrer Unterschrift unterstützen. Doch die Stimmen dieser Menschen müssen zählen! Wir fordern daher das Wahlrecht für alle Menschen, die seit mindestens 3 Jahren in Deutschland leben. Demokratische Teilhabe darf nicht von der Nationalität abhängig sein!

3. Digitale Demokratie

Einführung der elektronischen Eintragungsmöglichkeit für Volksbegehren als Ergänzung zur Straßensammlung

Im Abstimmungsgesetz soll eine Regelung getroffen werden, wonach bei Volksinitiativen und Volksbegehren (einschließlich dem Antrag auf Volksbegehren) zusätzlich zu den bestehenden Eintragungsmöglichkeiten die Option der elektronischen Eintragung geschaffen wird. Die Corona-Pandemie hat es gezeigt: Demokratie, Teilhabe, Engagement findet tausendfach auch online statt! Volksinitiativen und Volksbegehren sind ein wichtiges demokratisches Element, auf das Berlin stolz ist. Während die Digitalisierung auch in der Berliner Verwaltung immer mehr Vorgänge vereinfacht, ist die direkte Demokratie jedoch bislang ausschließlich an Stift und Papier gebunden. Wir sagen: Demokratische Beteiligung muss auch online möglich sein! Die digitale Unterschrift wird die Eintragung auf Papier nie ersetzen, aber auch den Menschen die Eintragung ermöglichen, die nicht auf der Straße unterschreiben können oder möchten. Deshalb fordern wir die digitale Unterschrift für Volksinitiativen und Volksbegehren. 


Kurz nach der Wahl, haben wir durch unsere Volksinitiative Druck gemacht, um mehr Mitbestimmung in Berlin zu erreichen. Viele Vorhaben stehen im Koalitionsvertrag: Das Wahlalter 16 zum Beispiel, aber auch eine Bundesratsinitiative für das Wahlrecht für Nicht-Staatsbürger*innen. Damit diese Ziele auch wirklich umgesetzt werden haben wir mit einem breiten Bündnis Unterschriften gesammelt und Druck auf die neue Regierung gemacht.


Hier kannst Du die Unterschriftenliste herunterladen (PDF)
 

Mehr Informationen zum Bündnis

Die Volksinitiative wird getragen von einem breiten Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen. Unterstützt wird diese unter anderem von Deutsche Wohnen & Co. enteignen, Expedition Grundeinkommen, Klimaneustart Berlin, Berlin autofrei, Mehr Demokratie e.V., Nicht Ohne uns 14%, Change.org e.V. / innn.it und openPetition.

Vertrauenspersonen:

  • Samira Ghandour, Sprecherin Fridays for Future Berlin
  • Berta Del Ben, Aktivistin bei Deutsche Wohnen & Co. enteignen
  • Raúl Aguayo-Krauthausen, Menschenrechtsaktivist und Moderator
  • Miguel Gongóra, ehemaliger Landesschülersprecher Berlin
  • Nora Circosta, Vorständin Change.org e.V. / innn.it

Als Sprecher*innnen wurden zudem gewählt: 

  • Regine Laroche, Vorstand Mehr Demokratie Berlin-Brandenburg
  • Anna Weckert, Schülerin und Aktivistin bei Klimaneustart Berlin
  • Sanaz Azimipour, Aktivistin, Autorin und Mitgründerin von MigLoom e.V. und der Kampagne „Nicht ohne Uns 14 Prozent“

Hier gehts zur Webseite unserer Volksinitiative...

Ansprechpartnerin


Willst Du beim Sammeln mithelfen? Dann melde Dich jetzt bei Marie Jünemann hier per E-Mail!

Unterschriftenliste

DOWNLOAD (PDF)

Webseite der Volksinitiative

www.demokratiefueralle.de