Erstmals erprobt wurde kandidatenwatch.de bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr. Rund 220.000 Interessierte nutzten die Seite, um sich über Direktkandidatinnen und -kandidaten zu informieren. In sechs Wochen gingen mehr als 12.500 Fragen ein, von denen knapp 8.500 beantwortet wurden. Auch bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt in diesem Jahr konnten die Wählerinnen und Wähler auf die Seite zugreifen.
"Kandidatenwatch hilft den Wählerinnen und Wählern, sich ein Bild von den oft wenig bekannten Wahlkreiskandidaten zu machen. Das ist gerade in einer Millionenstadt wie Berlin wichtig", sagte Michael Efler vom Mehr Demokratie-Landesvorstand am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Berliner Abgeordnetenhaus.
Ruth Ellerbrock, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, sieht in dem Internet-Portal "ein ausgezeichnetes Mittel gegen die vielfach beklagten Barrieren zwischen den Politikerinnen und Politikern auf der einen und den Wahlberechtigten auf der anderen Seite". Die Landeszentrale unterstützt das Projekt finanziell. Sie hofft, vor allem Jung- und Erstwählerinnen und -wähler mit dem Internetangebot zu erreichen.
"Mit dem Projekt wollen wir die Kommunikation zwischen Bevölkerung und Politik verbessern und damit unseren Beitrag zur politischen Kultur leisten", erläuterte Boris Hekele von kandidatenwatch.de den allgemeinen Nutzen.
Bis zum 17. September wird die Seite ständig von einem eigenen Redaktionsteam betreut und aktualisiert. Mehr Demokratie erwartet bis zum Wahltag eine gute Resonanz auf das heute gestartete Internetangebot.